[Fachartikel] Lüftungsanlagen
16. April 2014 | ABGS GmbH | Kategorie Wissen
Im Rahmen des Fachartikels Beurteilung der Raumluftqualität in der Kategorie Wissen wurde auf die Bedeutung von Lüftungsmaßnahmen für die Raumluftqualität hingewiesen. Zur Beschreibung von Lüftungsanlagen werden Begriffe und Sinnbilder verwendet, die in DIN 1946 Teil 1 definiert sind. Die Luftarten soll das nachfolgende Bild erläutern.
Die Einteilung raumlufttechnischer Anlagen kann erfolgen:
- nach den durchzuführenden Luftbehandlungsfunktionen (LBF). Luftbehandlungsfunktionen sind zum Beispiel: Erwärmen, Kühlen, Be- oder Entfeuchten. Eine reine Lüftungsanlage hat keine LBF.
- und nach dem Standort.
Einzelgeräte (dezentral) haben die Aufgabe, einzelne Räume zu klimatisieren. Zentralgeräte haben die Aufgabe, von einer Zentrale aus mehrere Räume/Gebäude über Kanalnetze zu klimatisieren.
Anlagen der Freien Lüftung werden ausgeführt als:
- Fugen- und Fensterlüftung Damit das Fenster die ihm zugedachten Aufgaben erfüllen kann, sind entsprechende Öffnungen zur Umgebung notwendig (z. B. Fensterfugen oder spezielle Lüftungselemente).
- und Schachtlüftung. Kommt oft bei innenliegenden Bädern und Toiletten zur Anwendung. Die Wirkungsweise kann mit dem Schornsteinprinzip erklärt werden.
Anlagen der maschinellen Lüftung
Lüftungstechnische Einrichtungen, die mit Ventilatoren ausgerüstet sind, haben den Vorteil, dass eine gezielte Beeinflussung des Raumluftzustandes erreicht werden kann. Die folgenden Ausführungen sind auf Anlagen ohne Luftbehandlungsfunktion (LBF) beschränkt.
Ventilatoren sind das Kernstück der lufttechnischen Anlage. Die lufttechnisch zu behandelnden Räume werden von ihnen mit der geplanten Luftmenge versorgt. Die Ventilatoren haben die Aufgabe die Druckdifferenz zu überwinden und die notwendigen Luftvolumenströme zu fördern.
Grundsätzlich werden zwei Bauarten von Ventilatoren unterschieden:
Kennzeichnend für Axialventilatoren ist die in Achsrichtung angesaugte und ausgeblasene Luft. Hauptbestandteile sind Gehäuse, Laufrad, ggf. Leitrad und Motor. Sie werden charakterisiert durch kleine bis mittlere Druckdifferenzen und große Volumenströme.
Radialventilatoren sind durch axiales Einströmen und radiales Ausströmen der Luft gekennzeichnet. Hauptbestandteile sind Gehäuse, Laufrad und Motor. Es gibt Ausführungsformen mit Riemenantrieb oder Direktantrieb. Sie werden charakterisiert durch kleine bis mittlere Druckdifferenzen und kleine bis große Volumenströme. Sie sind die in raumlufttechnischen Anlagen am häufigsten verwendete Bauart.
Parallel- und Reihenschaltung
In lufttechnischen Anlagen können betriebsbedingt oder aus sicherheitstechnischen Gründen mehr als ein Lüfter zum Einsatz kommen. Beim Parallelbetrieb zweier baugleicher Lüfter erreicht man eine Verdoppelung des Fördervolumens.
Durch Reihenschaltung zweier baugleicher Lüfter wird eine Verdopplung der Druckdifferenz erreicht.
Verordnungen und Normen:
- Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 und 2009
- DIN 1946 Teil 1 Raumlufttechnik, Begriffe und Symbole
Literatur:
- Anette Becker: Lüftungsanlagen, Vogel Buchverlag 2011
- Veröffentlichung des Fachinstitutes Gebäude-Klima e.V. (www.rlt-info.de)
Gastautor: Dipl.-Ing. Dieter Seyfert
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© 2014 ABGS GmbH – Dipl.-Ing. Dieter Seyfert
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