[Fachartikel] Gasversorgung im Labor – Teil 1

Gase werden üblicherweise in geeigneten Behältern unter Druck gespeichert. Dabei können die Gase sowohl gasförmig verdichtet als auch unter Druck verflüssigt vorliegen. Eigenschaften von Gasen:

Die wichtigste Aufgabe der Entnahmeeinrichtung ist die Reduzierung des Behälterdruckes (Vordruck) auf den in der jeweiligen Anwendung benötigten Druck (Hinterdruck). Beim einstufigen Druckregler ist der Hinterdruck auch abhängig vom Vordruck. Das bedeutet, dass beim Entleeren der Flasche der Hinterdruck leicht ansteigt. Bei hohen Anforderungen an die Druckkonstanz oder niedrigen Hinterdrücken werden zweistufige Druckregler eingesetzt. Die erste Stufe reduziert den Vordruck auf einen fest eingestellten Zwischendruck. Der gewünschte Hinterdruck wird über die zweite Stufe geregelt.

Die Auswahl der geeigneten Armaturen hängt wesentlich von folgenden Parametern ab:

Die Gasart bzw. Gasqualität bestimmt im Wesentlichen die Materialauswahl für die Gasversorgungseinrichtungen.

Die vorhergehenden Ausführungen gelten auch vollinhaltlich für den Umgang mit Testgas zur Kalibrierung von Gaswarneinrichtungen.

Einzelflaschenversorgung am Verbrauchsort mit Flaschendruckreglern.

Für unter Druck verflüssigte Gase kann unter Umständen ein Flaschenentnahmeventil verwendet werden.

Bei der Zentralen Gasversorgung sollten Druckgasbehälter grundsätzlich außerhalb von Arbeitsräumen aufgestellt werden. Der räumliche Bereich um Druckgasbehälter brennbarer oder sehr giftiger Gase, in dem das Austreten von Gas oder einem Gasgemisch betriebsmäßig oder bei Fehlhandlungen nicht ausgeschlossen werden kann, ist ein Schutzbereich. Die Abmessungen sind in TRG 280 festgelegt.

Aufstellung im Freien

Bei Flüssiggasen und Gasen schwerer als Luft dürfen im Umkreis von 5m um die Druckbehälter keine Öffnungen nach unten vorhanden sein. Für brennbare Gase gilt im Schutzbereich die Ex-Zone 2.

Gasflaschenschränke zur Außenaufstellung gemäß TRG 280

Aufstellung von Druckgasbehältern mit unterschiedlichen Gasen:

Gaszentralen in Gebäuden

Schutzbereich um Druckgasflaschen brennbarer und/oder giftiger Gase:

Flaschenschränke gemäß EN 14470 T2 (DIN 12925 T2)

In der Umgebung der Flaschenschränke gilt keine Schutzzone. Im Inneren des Schrankes ist bei brennbaren Gasen Ex-Zone 2 und bei Acetylenbatterien Ex-Zone 1. Bei der Aufstellung von Flaschen unterschiedlicher Gase sind Sicherheitsabstände zu beachten.

Druckgasflaschen am Arbeitsplatz

Die Gaszentralen werden an so genannte Entspannungsstationen angeschlossen (erste Druckstufe). Die Entspannungsstation ist eine Einheit bestehend aus Druckregler, Ventilen und Montageplatte, welche mittels Hochdruckschläuchen oder Edelstahlwendeln mit einer oder mehreren Flaschen (Bündeln) verbunden ist. Eingestellt wird der benötigte Leitungsdruck. Entspannungsstationen sind sowohl für den Anschluss eines Einzelbehälters als auch für zwei Behälter erhältlich. Bei einer kontinuierlichen Gasabnahme wird der parallele Anschluss von zwei Behältern empfohlen. Die Gasentnahme erfolgt dabei stets aus einem Behälter, der zweite steht angeschlossen bereit. Die Umschaltung von einem auf den nächsten Behälter kann manuell oder automatisch erfolgen. Entspannungsstationen sind mit Manometern zur Messung des Behälter- und des Hinterdruckes ausgestattet. Optional können die Stationen auch mit Kontaktmanometern ausgestattet werden, die ein Signal bei Unterschreiten des voreingestellten Flaschendruckes geben. Dieses Signal kann auf eine Gasmangel-Warneinrichtung gegeben werden.

Literatur:

Messer: Armaturen und Gasversorgungssysteme für Spezialgase

GCE DruVa: Herstellungsprogramm

wird fortgesetzt

Gastautor: Dipl.-Ing. Dieter Seyfert

Dieser Artikel erscheint in unserer monatlichen Fachartikel-Reihe über ausgewählte Themen der Gaswarntechnik, Gasmesstechnik, Gebäudetechnik und Sicherheitstechnik. Sie können diese Artikel über den RSS-Button abonnieren. Eine Einbindung in fremde Webseiten ist nur ungekürzt und mit Quellenangabe und Link zu diesem Artikel gestattet.

© 2013 ABGS GmbH – Dipl.-Ing. Dieter Seyfert

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